Erfahrungsbericht Online-Workshop

Meine Learnings aus der ersten Workbook Werkstatt.

Wie es mir nach der ersten Workbook Werkstatt ging.

Ich bin ganz ehrlich, als ich den letzten Call beendet hatte, war ich durch! Ich war müde, energielos und frustriert. Nicht, weil es ganz furchtbar war oder meine Teilnehmerinnen blöd. Im Gegenteil ich hatte ganz tolle Pilot-Teilnehmerinnen, denen ich unglaublich dankbar bin, dass sie sich auf dieses Experiment eingelassen haben!

Nein, weil ich nicht das Gefühl hatte meine Teilnehmerinnen sind NICHT da wo ich sie hinbringen wollte. Ich hatte mein Ziel nicht erreicht und war meinem eigenen Anspruch nicht gerecht geworden. Aus meiner Sich hatte ich meine Kundinnen nicht best-möglich begleitet. Doch warum war das so?

Montags-Impulse Video zu den Learnings

Wie ich zu meinen Learnings kam.

Warum das gefühlt so schiefgelaufen war, konnte ich ad hoc gar nicht sagen. Ich war echt traurig, auch weil ich mich wirklich sehr auf den Tag gefreut habe und mit sehr viel Energie hineingestartet bin. Meine Abendgestaltung nach dem Workshop war also erst mal in die Badewanne und früh ins Bett. Am nächsten Tag habe ich dann mit einer Mastermind Freundin Vera Marti den ganzen Ablauf noch mal auseinandergenommen und alles Stück für Stück aufgedröselt. Sie macht das im Normalfall im Kontext Familie und ist eigentlich Expertin für eine würdevolle Kindheit und Teenie Zeit, aber sie ist auch generell eine verdammt gute “Knotenlöserin” und hat mir da unglaublich geholfen.

Dann hatte ich auch noch einen Coaching-Termin mit Eva Peters, die zum einen die Patin meiner Workbook Werkstatt ist und zum anderen auch eine der Pilot-Teilnehmerinnen war. Sie konnte mir sozusagen Feedback aus zwei Perspektiven geben. Mir hat es sehr geholfen, meine Gedanken und Gefühle im Austausch mit diesen beiden wunderbaren Frauen zu sortieren und mir die Zeit und den Raum für die Reflexion zu nehmen.

So konnte ich auch verschiedene Aspekte identifizierten, die ich in der nächsten Workbook Werkstatt anders machen werde. An meinen Learnings lasse ich dich gerne teilhaben, denn da ist einiges dabei, dass ich auch ganz wunderbar auf Workbooks übertragen lässt.

Meine Learnings für Konzept und Prozess.

Mein Prozess war nicht glasklar. Ich predige, dass der Prozess klar sein muss! Und ich meine es so. Allerdings bin ich mit der erste Workbook Werkstatt in genau diese Falle getappt. Der Anfang war mir klar und da konnte ich meine Teilnehmerinnen auch gut begleiten, aber im zweiten Teil hatte ich das Tagesziel nicht klar definiert und auch unterschätzt wie umfangreich und unterschiedlich die Projekte der einzelnen Teilnehmerinnen waren. Unterlagen überarbeiten ist ein zu großes und schwammiges Ziel!

Daher habe ich das Konzept noch einmal stark nachjustiert und das Thema kleiner gemacht! Ein Workbook zu erstellen ist ein zu umfangreiches Projekt für einen Tagesworkshop. Ein erreichbares Ziel ist ein Arbeitsblatt anzulegen und die Basics zu didaktischer Gestaltung zu lernen.

Ta-da neuer Workshop: Die Arbeitsblatt-Werkstatt (mittlerweile auch schon mehrfach mit begeisterten Teilnehmerinnen erprobt.)

Ich dachte, die Teilnehmerinnen können bereits in der Workbook-Werkstatt beginnen ihre Texte zu überarbeiten und habe ihnen dafür Checklisten an die Hand gegeben. Im Rückblick, war das mein fatalster Fehler. (Aber hey! Alle haben überlebt!) Für mich war klar, wie ich das angehen würde – aber ich wurde ja dafür bezahlt genau das zu vermitteln und das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Statt einer Checkliste braucht es einen klaren Fahrplan und eine Umsetzungstrategie.

Das werde ich alles in meinen 4-Wochen Kurs packen, an dem ich gerade arbeite.

Auch für dein Workbook heißt das:

Ohne den Prozess ist alles nix!

Meine Learnings bezüglich der Zielgruppe

Die Teilnehmerinnen waren wider mein Erwarten doch auf einem recht unterschiedlichem Stand. Ich mache das an zwei Beispielen deutlich. Eva Peters, hatte bereits fertige Unterlagen, zu einem Workshoptag, den sie zu diesem Zeitpunkt bereits 10 mal durchgeführt hatte. Sie kannte ihren Prozess und konnte auf viel Erfahrung zurückgreifen. Katrin Wcasek hatte das Konzept ihres Kurses, für Zeitmanagement und die Vereinbarkeit für Eltern, aber die Inhalte waren noch nicht ausgearbeitet, außerdem ist bei ihr auch ein Buch zum gleichen Thema in Planung. Bei ihr mussten Kurs, Buch und Workbook aufeinander abgestimmt werden. Es gab hier also ganz unterschiedliche Herausforderungen und Schwerpunkte.

Für meinen neuen Workshop, die Arbeitsblatt Werkstatt ist die die Ausgangssituation der Teilnehmer:innen sehr viel klarer definiert und auch das Ziel ist ganz eindeutig.

Wenn du mein Learning auf dein Workbook Projekt überträgst wird dir wahrscheinlich klar, wie wichtig es ist den Ausgangspunkt und das Ziel klar zu definieren und das du mit deinem Workbook wahrscheinlich nur einen Teil deiner Zielgruppe abholen kannst.

Learnings zu Organisation und Setting

Der Workshoptag war von 9:30 Uhr bis 15:00 Uhr geplant und ich hatte direkt am Beginn und dann am Ende noch mal ein virtuelles Treffen angesetzt. Doch bereits als ich meine Einführung machte, merkte ich, dass das für meine Teilnehmerinnen nicht sehr komfortabel ist, wenn sie so geballt den Input von mir bekommen und das dann in den Aufgaben für sich nochmal auseinander sortieren müssen. Daher schob ich ein spontanes Treffen um 11:00 Uhr ein. Ich achte nun darauf, die Aufgaben-Päckchen richtig klein zu schnüren!

Die Zeit in der meine Kundinnen still für sich gearbeitet haben war für mich tatsächlich besonders anstrengend, da ich alle 3 Minuten geschaut habe, ob jemand in der Facebook-Gruppe eine Frage gestellt habe. (Mindset;-) da kommen wir ja auch gleich noch drauf). Mein neuer Workshop dauert knapp 3 Stunden und wir arbeiten durchgehend zusammen. Dieses Format liegt mir sehr!

Für längere Formate mit ausgiebigen Selbstarbeitsphasen richte ich Messenger-Gruppen ein oder gebe den Teilnehmer:innen meine Telefonnummer, dann können sie sich einfach melden, wenn was ist.

Für dein Workbook ist hier besonders der erste Punkt relevant, du musst die Schritte so klein machen, dass die Nutzer*innen deines Workbooks diese gut bewältigen können und dabei motiviert bleiben. Denke vor allem daran, dass du sie nicht immer zusätzlich in den Übungen anleiten kannst und achte darauf, dass das Workbook für sich alleine stehen kann.

Was ich über mich und mein Mindset gelernt habe.

Ich habe am Anfang des Artikels beschrieben, wie müde mich der Workshop gemacht hat. Der Grund dafür war vor allem, dass ich an diesem Tag ganz starke Imposter-Syndrom-Gefühle hatte. “Jetzt merken die gleich, dass ich gar nix kann!” Da saßen Frauen vor mir, denen ich schon seit Jahren auf FB folge und die, aus meiner Sicht, Koryphäen auf ihrem Gebiet sind “und ich mache das mit den Workbooks seit 3 Wochen”. Dass ich jahrelang Projekte zur Weiterentwicklung der Lehre an der Hochschule begleitet habe, hatte ich in dem Moment gut ausgeblendet! Auch die positiven Rückmeldungen meiner Kundinnen im Einzelcoaching spielten keine Rolle. In dem Moment war ich einfach mit meinem Prozess unsicher (siehe Punkt 1) und machte mich innerlich selbst ganz klein mit Hut. Jede Rückfrage meiner Teilnehmerinnen brachte einen Anteil in mir aus dem Gleichgewicht und jedes noch so wohlmeinende Feedback bestätigte meinen in diesem Moment lautstarken inneren Kritiker.

Das habe ich der Situation selbst natürlich nicht erkannt, aber im Rückblick. Dem Teil in mir, der da so in Aufruhr war konnte ich dann Entwarnung geben, nachdem ich mein Konzept angepasst habe. “So werden wir nicht mehr ins Schwimmen kommen. Es ist OK, noch zu lernen. Es ist OK nicht alles zu wissen. Es ist Ok verunsichert zu sein.” Diesen inneren Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” tragen wir ja alle irgendwie mit uns herum. Aber das ist nicht Wahrheit! Ich bin gut genug um meinen Kundinnen weiterzuhelfen und ich muss nicht erst noch viel besser werden um das tun zu können!

Die erste Worbook Werkstatt war nicht perfekt, sie war ein Experiment, aber sie war gut genug! Zum Glück ist die Pragmatikerin in mir stark ausgeprägt und mit Abstand kann ich mich über alles, was ich gelernt habe sehr freuen! Auch über alles was ich durch diese Situation wieder Neues über mich selbst gelernt habe.

Für dich und dein Workbook Projekt will ich dir gerne zurufen:

Du bist schon gut genug! Starte und Lerne!

Die Ergebnisse meiner Teilnehmerinnen aus der Workbook Werkstatt.

Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind ja eh so eine Sache! Aus meiner Sicht hatten meine Kundinnen das Ziel nicht erreicht. Also das von mir gesteckte. Meine Kundinnen haben durch den Workshop aber großartige Ziele erreicht und viel für sich mitgenommen. Wenn du Evas Ergebnis sehen willst, kannst du dir ihr überarbeitetes Freebie im Workbook-Style “7 Bausteine für deinen erfolgreichen Online-Workshop” herunterladen. Katrin hat mir schon das erste Modul ihres Workbooks zum “feedbacken” geschickt. Sie hat natürlich mit Bubble-Buch, Kurs und Workbook ein Großprojekt gestartet, aber ich bin sicher, dass die Einzelteile am Ende wunderbar zusammenpassen werden.

Und jetzt?

Jetzt, geht es weiter. Ich arbeite weiter mit meinen 1:1 Kundinnen, deren Begleitung noch mal ein ganzes Stück intensiver ist und mir unglaublich viel Spaß macht. Es gibt weitere Online-Workshops von mir. Die Arbeitsblatt Werkstatt & die Vision-Board Werkstatt.

Außerdem plane ich einen 4-Wochen Kurs indem du dein Workbook erstellen kannst. Du willst gerne auf dem Laufenden bleiben? Dann melde dich hier für den Team Traumverwirklicherinnen Newsletter an.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Tonia

    Ich kann mich gut in dich hineinversetzen! Ich denke, wenn man nicht ein bisschen zweifelt oder unsicher ist beim ersten Projekt irgendeiner Art ist das auch nicht “normal” und das Potenzial zur selbstoptimierung bleibt eventuell auf der Strecke… das wichtigste ist, wie du ja schreibst, daraus zu lernen und das positive mitzunehmen. Danke für deinen tollen Artikel!

    1. Lisa-Marie Kosmalla

      Liebe Tonia,
      Danke für deine Worte! So “normal” muss und will ich ja gar nicht sein, aber ich glaube auch, dass es vielen so geht und das ist einerseits beruhigend zu wissen, anderseits dürfen wir alle wahrscheinlich auch etwas milder mit uns sein. Aber für mich passt es jetzt alles! Ich bin froh, dass es genauso war, wie es war und es ging mir eben auch so wie es mir ging – da mag ich dann nicht behaupten alles supi und easy und immer Sonnenschein. 😉

  2. Dankeschön dafür ❤️ dein Bericht berührt mich sehr und ? das ich das von Dir lernen darf ? herzlich Grüße für Dich
    Christiane

    1. Lisa-Marie Kosmalla

      Liebe Christiane, sehr gerne! Wir lernen ja alle voneinander und mir hat der Prozess des Schreibens auch geholfen, es noch mal zu reflektieren.

  3. Hallo Lisa-Maria,
    eine so schöne Selbstreflektion habe ich selten gelesen. Ehrlich, bei meiner ersten offline Teamschulung in Eigenregie ging es mir fast genauso wie Du es hier beschrieben hast. Ich bekam leider kein Feedback und so kannst Du Dich schon aufgrund dessen glücklich schätzen und Dich danach ausrichten.
    Alles Liebe und Gute
    Margaretha

    1. Lisa-Marie Kosmalla

      Danke für deinen Kommentar! Ja ich bin total froh und glücklich darüber so tolle Teilnehmerinnen gehabt zu haben! Ich bin sehr dankbar für das Feedback und sie haben mir im Follow-Up auch den Kopf nochmal gerade gerückt und mir gezeigt, was sie für sich mitnehmen konnten. Das hatte ich tatsächlich direkt nach dem Workshop auch unterschätzt.

  4. Hallo liebe Lisa,

    vielleicht tröstet es Dich ja auch ein bisschen, wenn Du Dir nochmal vor Augen hältst, dass Du in einer relativ typischen Phase in Sachen Unterrichtskonzeption steckengeblieben bist.

    Die didaktische Reduktion des Inhalts zur Anpassung an das Ziel, die Formulierung von Teilzielen unter Berücksichtigung der Ausgangslage durch die Teilnehmer, passen oft gar nicht so gut zu der Leidenschaft, dem Spaß und dem Eifer, den man selbst bei seinem Thema verspürt.

    Es braucht dann am besten schon Erfahrungen mit dem jeweiligen Praxistransfer, um es auf den Punkt zu kriegen. Idealerweise würde man ein fertig ausgearbeitetes Konzept vorab testen, was Du ja mit der Pilotphase gemacht hast, um genau das herauszufinden, was Du jetzt gemerkt hast, damit das Konzept angepasst un überarbeitet werden kann.

    Ich halte es für völlig normal, dass es gerade mit einem neuen Angebot immer etwas zu überarbeiten gibt. In Deinem Fall wäre das Learning wohl vor allem die Brille, wie man so schön sagt. Aus Teilnehmersicht sehen die Dinge eben oft ganz anders aus, als aus der Expertensicht.

    Du hast also ein ganz “normales” Learning durchlaufen aus meiner Sicht, und hast es ganz toll gemeistert das zu reflektieren und die Erkenntnisse daraus umzusetzen. Also alles richtig gemacht und alles gut. 🙂

    Der nächste Durchgang wird richtig knackig auf den Punkt kommen und einen hohen Nutzen für Deine Teilnehmer haben, vor allem wegen der Learnings.

    Liebe Grüße
    Stephanie Mertens

    1. Lisa-Marie Kosmalla

      Ja,da hast du absolut recht! Eines meiner wichtigsten Learnings ist allerdings auch (mal wieder?) ich darf in diesen Prozessen noch etwas freundlicher zu mir selbst sein.

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